Eine echte Stolperfalle, dieses "Qigong". Ausgerechnet mit diesem sowieso überflüssigen Buchstaben "Q". Wer kommt nur auf solche Ideen?
Hier hilft ein Blick in die Sprachwissenschaft, hin zu den offiziellen Methoden phonetischer Umschrift chinesischer Zeichen. Die sind zwar nicht praktisch, aber eben offiziell.
Alt: Das Wade-Giles System
Die Cambridge Professoren Wade und Giles entwickelten im 19.Jh. das erste Latinisierungssystem. Alle Übersetzungen bis in die 1970er Jahre nutzten daher die Wade-Giles Umschriften.
So wurde aus 气功 "Chi Kung", nach dem Grundsatz "geschrieben wie gesprochen".Von daher ist das W.-G. System für Europäer etwas kompatibler als Pinyin.
Neu: Pinyin (拼音)
Seit 1982 ist nun aber Pinyin die offizielle chinesische Romanisierung und internationaler ISO Standard. Entwickelt von einem chinesischen Professor für Sprachwissenschaften.
Das Problem: Spricht man als Deutscher Pinyin wie geschrieben, kommt alles mögliche heraus, aber kein chinesisch. 😅 Schau mal, hier ein Beispiel aus der Wikipedia:
"Da sich das chinesische und das deutsche Lautsystem in einigen Punkten erheblich unterscheiden, sind Aussprachehinweise nur Näherungen. Zum Beispiel das Pinyin "Q":
Pinyin IPA Lautschrift Beschreibung Q [tɕʰ] wie T plus Pinyin X; ähnlich wie bei Mädchen, aber stark behaucht
Alles klar? Also für mich sind beide Systeme für den Alltagsgebrauch weitgehend untauglich.
Daher notiere ich mir (am besten von einem Chinesen gesprochene) chinesische Wörter gern als eigene Lautsilben im deutschem Alphabet. Und so wird für mich aus einem gesprochenen Qigong meine ganz eigene ziemlich praktikable Lautnotiz tchigung.