Paracelsus:
„Der ist ein Arzt, der das Unsichtbare weiß, das keinen Namen hat, keine Materie und doch seine Wirkung.“
Ein Patient sollte sich immer selbst aktiv an seiner Heilung beteiligen. So er es kann. Darüber hinaus kann er aber auch Unterstützung in Form von Heilsitzungen bekommen. In der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) nutzt man dazu auch das Phänomen "WaiQi LiaoFa", die Qi Übertragung. In China gibt es sogar einige Institute und Kliniken, in denen täglich Patienten mit WaiQi LiaoFa behandelt werden.
In den Kampfkünsten wird die Fähigkeit, mittels Qi z.B. Akupunkturpunkte zu stimulieren, als "FaQi" (sprich FaTchie, von fā = aussenden) bezeichnet.
Die heilenden Kräfte des WiaQi LiaoFa werden zur Unterstützung bei langwierigen Beschwerden, zur Schmerzbehandlung und bei ungeklärten Krankheitsursachen eingesetzt.
Heilen mit Qi, Prana, Mesmerismus usw. hat eine lange Tradition. Die Effekte lassen sich weltweit bei verschiedensten Heilmethoden beobachten und die positiven Wirkungen sind oft erstaunlich. Das führt leider dazu, dass sie weithin vorschnell als Humbug abgetan oder esoterisch verklärt werden.
Seriöse Heilbehandlungen kommen jedoch ohne esoterisch- pseudowissentschaftliches Beiwerk aus. Seien Sie daher bitte kritsch gegenüber Matrix-, Quanten-, Geist-, Licht- und ähnlich klangvoll inszeniertem Beiwerk. Die Nähe zum Sektentum oder Scharlatanerie ist oft stärker, als gedacht. Dabei ist der Kern - das was heilt - doch überall gleich. Es sind SIE selbst!
Wählen Sie daher bitte Ihren Heiler bzw. Ihre Heilerin mit einem gesunden Bauchgefühl und greifen Sie nicht nach jedem bunten Strohhalm, der Ihnen gereicht wird.
Das Universum flüstert (und wer nicht mehr hören kann, muss fühlen)
Eine Qigong Heilsitzung (WaiQi LiaoFa) kann helfen, Heilkräfte so effektiv wie möglich zu nutzen. Oft reichen bereits ein oder zwei Einzelsitzungen, um wieder Schwung in Ihre Lebensenergie zu bringen. Mehr als drei Termine sind nur in seltenen Fällen erforderlich.
In einer Heilsitzung bringt der Qigong Therapeut das Qi (die Lebensenergie) des Empfängers mit feinsten Berührungen oder etwas Abstand in bestimmte Bewegungen. Tatsächlich gibt er jedoch (im Qigong) nicht "seine" Energie, sondern ist nur Mittler zwischen den drei Schätzen Himmel, Erde, Mensch (SanBao).
Heilende Effekte sind nicht an Zeit und Raum gebunden. Sie können sich in Ihnen oder indirekt über Ihr soziales Umfeld manifestieren. Erfahrungsgemäß geschieht dies anfangs unbemerkt, denn "Wandel beginnt leise" (mein Spruch).
Manyi - Zufriedenheit
Eine Qigong Heilsitzung führt im Normalfall rasch zu einem ganz besonderen inneren Wesenszustand. Ohne Zeitempfinden und innerlich still, die warme Erfahrung tiefster Zufriedenheit (Manyi). In diesem Zustand können sich Ihre Selbstheilungskräfte optimal entfalten.
Allen Heiltechniken ist im Grunde eines gemein: Die Unterstützung des vegetativen Nervensystems, genauer des Parasympatikus. Aus Sicht der TCM würde man sagen, wir ertüchtigen Yin (Parasympatikus) in Bezug auf ihren Antagonisten, dem übermächtigen Yang (Sympatikus).
Qigong Heilsitzungen werden meist auf einer Massageliege durchgeführt. Daher nenne ich sie auch gern salopp "Liegung" statt Sitzung. 🙂 Je nach Erfordernis kann die Anwendung aber auch sitzend oder im Stand erfolgen.
Ich selbst bevorzuge sogar zuerst die Anwendungen im Stand, bevor ich den "Empfänger" zur Liege bitte.
Bitte beachten Sie: Bei bestehenden oder akuten Erkrankungen sollten Sie immer auch die Meinung eines Arztes einholen.
(Eine) Geschichte der Qigong Heilbehandlung*
Lin Housheng (*16.09.1939), Professor an der Sportuniversität Shanghai, veröffentlichte 1978 einen ersten Artikel über „vorläufige Testergebnisse zur materiellen Grundlage der Qigong-Therapie-Methode“.
Thema waren die körperlichen Auswirkungen von Qi Übertragungen (WaiQiLiaoFa), z.B. bei der Schmerzbehandlung. 1979 stellte er seine Ergebnisse einer Regierungskommission und über 300 Wissenschaftlern vor.
Im selben Jahr veröffentlichte er seine Methode der 18 Bewegungen (chin. 十八式, Pinyin: Shíbāshì), ein Qigong Set das heute weit verbreitet ist und als TaijiQigong bzw. als der erste Satz der 18 harmonischen Bewegungen bekannt ist.
Von den nunmehr 8 Sätzen des Shíbāshì wird wohl vor allem der 4. Satz zur Vorbeugung und Linderung von Gesundheitsproblemen (Bluthochdruck, Herzprobleme, Diabetes etc.) angewendet.
Allerdings habe ich diesen eine 4. Satz noch nie gesehen und kenne auch niemanden, der ihn praktiziert. Vielleicht gibt es ihn am Ende gar nicht? Vielleicht vermeidet man mit dem Auslassen ganz elegant die böse weil wie Tod klingende 4, so wie bei uns die suspekte 13??
* stark verkürzte Biografie Zusammenfassung