Paracelsus:
„Der ist ein Arzt, der das Unsichtbare weiß, das keinen Namen hat, keine Materie und doch seine Wirkung.“
Ein Patient sollte sich an seiner Heilung selbst aktiv beteiligen. Doch Heilung kann auch von außen durch Übertragung von Lebenesenergie unterstützt werden. Im Qigong, einem der fünf Hauptwege der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) bezeichnet man diese Praxis als "WaiQi LiaoFa", die Übertragung von Qi.
Im heutigen China gibt es wieder Institute und Kliniken, in denen Patienten mit dieser speziellen Qigong Praxis behandelt werden. "WaiQi LiaoFa" findet Anwendung bei langwierigen Beschwerden, zur Schmerzbehandlung, bei besonders kräftezehrenden Heilprozessen oder bei ungeklärten Krankheitsursachen.
In Indien hat diese Art der Energieübertragung ebenfalls eine lange Tradition. Im Yoga wird sie als "ShaktiPat" bezeichnet. In Europa nannte man es früher "Hand auflegen" oder "Mesmerismus" und heutzutage findest Du diese Behandlungsmethode auch unter dem Begriff "Heilströmen" und vielen neuen Wortschöpfungen.
Heilen mit "Energie" (Qi, Prana, Mesmerismus usw.) hat also eine lange Tradition. Und die positiven Effekte sind seit Jahrhunderten bekannt und auf allen Kontinenten in den verschiedensten Heilmethoden eingebettet.
Skeptiker relativieren die Heilwirkungen oft geringschätzig als bloße Einbildung oder Placeobeffekt. Schwärmer, Träumer und gewitzte Verkäufer dagegen verklären das Heilen mit Energie gern esoterisch oder religiös.
Dabei kommen Heilbehandlungen ganz ohne pseudowissenschaftlichem Beiwerk aus. Die allerorts anzutreffenden Matrix-, Quanten-, Geist-, Licht- und ähnlichen Heilverfahren scheinen mir eher schillerndes Eso-Marketing zu sein.
Sie alle nutzen ja im Grunde die gleichen Phänome. Nur waren z.B. im alten Indien und China moderne Erkenntnisse wie die Effekte der Quantenphysik noch gar nicht bekannt. Die Erklärung des kaum Erklärbaren erfolgte daher früher mit natürlichen Bezügen. Heutzutage in der modernen Welt der Wissenschaften sprechen wir hingegen eher von Schwingungen und Energie-, Informations- bzw. Kraftfeldern.
Dabei ist doch der Kern - das was heilt - überall gleich.
Letztlich bist DU es selbst!
Das Universum flüstert (und wer nicht mehr hören kann, muss fühlen)
Eine Qigong Heilsitzung (WaiQi LiaoFa) kann Dir helfen, Heilkräfte so effektiv wie möglich zu nutzen. Oft reichen bereits ein oder zwei Einzelsitzungen, um wieder Schwung in Deine Lebensenergie zu bringen. Mehr als drei Termine sind nur in seltenen Fällen, z.b. bei schweren Krankheitsverläufen, sinnvoll.
In einer Heilsitzung bringt der Qigong Therapeut das Qi (die Lebensenergie) des Empfängers mit feinsten Berührungen oder etwas Abstand in bestimmte Bewegungen.
In der klassischen, auch von mir durchgeführten, Praxis des WaiQi LiaoFa gibt er jedoch tatsächlich nicht "seine" Energie weiter. Ein Heiler ist vielmehr nur Mittler zwischen den drei Schätzen Himmel, Erde, Mensch (SanBao). Seine eigene energetische Bilanz bleibt weitestgehend intakt, der Eigenverbrauch ist gering, denn der wahre Urquell gesendeter Energie ist das universelle Qi aus der Umgebung.
Die heilende Effekte dieser Energiearbeit sind faszinierenderweise nicht an Zeit und Raum gebunden. Sie können sich direkt in Dir oder indirekt über Dein soziales Umfeld manifestieren. Erfahrungsgemäß geschieht dies am Anfang unbemerkt, denn: "Wandel beginnt leise" (mein Spruch).
Manyi - Zufriedenheit
Qigong Heilsitzungen führen den Empfänger zu einem ganz besonderen Wesenszustand. Ohne Zeitempfinden und innerlich still, ist es die warme Erfahrung tiefster Zufriedenheit (Manyi). In genau diesem Zustand können sich seine Selbstheilungskräfte optimal entfalten. Manyi ist also der eigentliche Heilzustand. Ein stressfreier Raum.
Allen Energie Heiltechniken ist im Grunde eines gemein: Die Unterstützung des vegetativen Nervensystems, genauer des Parasympatikus. Aus Sicht der TCM würde man sagen, wir ertüchtigen das Yin (Parasympatikus) und regulieren seine Antagonisten, das übermächtige Yang (Sympatikus).
Qigong Heilsitzungen werden meist auf einer Massageliege durchgeführt, der Probant bleibt bekleidet. Je nach Erfordernis kann die Anwendung auch sitzend oder im Stand erfolgen. Ich selbst bevorzuge zuerst eine Praxis im Stand, bevor ich den "Empfänger" zur Liege bitte.
Bitte beachte: Bei bestehenden oder akuten Erkrankungen solltest Du immer auch die Meinung eines Arztes einholen. Weitere Sicherheitsempfehlungen findest Du in meinen Nutzungshinweisen.
Die Geschichte der modernen Qigong Heilbehandlung*
Lin Housheng (*16.09.1939), Professor an der Sportuniversität Shanghai, veröffentlichte 1978 einen ersten Artikel über „vorläufige Testergebnisse zur materiellen Grundlage der Qigong-Therapie-Methode“.
Thema waren die körperlichen Auswirkungen von Qi Übertragungen (WaiQiLiaoFa), z.B. bei der Schmerzbehandlung. 1979 stellte er seine Ergebnisse einer Regierungskommission und über 300 Wissenschaftlern vor.
Im selben Jahr veröffentlichte er seine Methode der 18 Bewegungen (chin. 十八式, Pinyin: Shíbāshì), ein Qigong Set das heute weit verbreitet ist und als TaijiQigong bzw. als der erste Satz der 18 harmonischen Bewegungen bekannt ist.
Von den nunmehr 8 Sätzen des Shíbāshì wird wohl vor allem der 4. Satz zur Vorbeugung und Linderung von Gesundheitsproblemen (Bluthochdruck, Herzprobleme, Diabetes etc.) angewendet.
Allerdings habe ich diesen eine 4. Satz noch nie gesehen und kenne auch niemanden der ihn praktiziert. Vielleicht vermeidet man ja mit dem weglassen der "4" auch nur ganz elegant die Abneigung der Chinesen vor der verpönten Zahl 4. Klingt sie doch chinesisch gesprochen so ähnlich wie "sterben".
* stark verkürzte Biografie Zusammenfassung