Der Begriff Qigong entstand erst in den 1950er Jahren. Darin sind alte chinesische Methoden zur Vorbeugung und Behandlung von Krankheiten sowie Mentaltrainings zusammengefasst, die mit der im chinesischen „Qi“ (sprich „tchie“) genannten Lebensenergie arbeiten.
„Qi“ bedeutet in diesem Zusammenhang in etwa Lebenskraft und mit „Gong“ bezeichnet man im chinesischen eine durch beständiges Üben erlangte Fertigkeit. Qigong bedeutet also stark verkürzt: „Energiearbeit“.
Qigong wird schon seit langer Zeit von jung und alt erfolgreich zur Unterstützung von Heilvorgängen eingesetzt.
Es hilft chronische Schmerzen zu lindern, erzeugt Wohlbefinden und führt zu einer zufriedenen Grundeinstellung. Qigong aktiviert die Selbstheilungskräfte und kräftigt das Immunsystem. Es wirkt ausgleichend auf das Nervensystem, denn es stärkt den Parasympatikus. Darüber hinaus stärkt Qigong die Sensibilität auf vielfältige Weise.
Auch das in der Fitnessbranche vielbemühte "Faszientraining" ist seit jeher einer der wesentlichen Bestandteile des Qigong.
Qigong und Tai Chi wird inzwischen auch in Deutschland als komplementärmedizinische Ergänzung bei onkologischen Patienten empfohlen (S3 Leitlinie Onkologie).
Die Übungen entfalten ihre Wirkungsweise vor allem, wenn sie regelmäßig durchgeführt werden.
Um Qigong zu üben benötigst Du nur bequeme Kleidung, einen ruhigen Ort und... etwas Zeit.
Eine echte Stolperfalle, dieses "Qigong". Ausgerechnet mit diesem sowieso überflüssigen Buchstaben "Q". Wer kommt nur auf solche Ideen?
Hier hilft ein Blick in die Sprachwissenschaft, hin zu den offiziellen Methoden phonetischer Umschrift chinesischer Zeichen. Die sind zwar nicht praktisch, aber eben offiziell.
Die „Traditionelle Chinesische Medizin (TCM)“ vereint verschiedene Lehrmeinungen und Richtungen alter medizinischer Traditionen. Sie enthält das Wissen der Volksheilkunde Ostasiens.
Die TCM setzt auf die Lebenspflege "YangSheng" und ganzheitliche Anamnesen. Die Gesundheitsvorsorge hat hierbei einen sehr hohen Stellenwert, anders als in der westlichen Medizin. Hier ist das Leitbild nach wie vor die Invasivmedizin.
Einige Behandlungsmethoden der Traditionellen Chinesischen Medizin sind seit 2019 im offiziellen Krankheits- und Behandlungskatalog der Weltgesundheitsorganisation WHO gelistet.
Buddhas Lehre setzt auf Erfahrung. Durch Selbstständigkeit und Eigenverantwortung kann jeder Mensch die "Buddha-Natur" (das Erwachen, die Erleuchtung) erlangen. Es gibt keine Steuerung "von oben".
Siddharta Gautama hatte als Erster diese höchste Ziel erreicht und sich nach vielen Jahren der Suche von allem Leid befreit. Er wurde ZUFRIEDEN.
Es war für ihn, wie aus einem Traum aufzuwachen und das Leben ungefiltert wahrzunehmen. Deshalb wird er als Buddha (der Erwachte) bezeichnet. Für Buddhisten ist er daher das größte und verehrenswerte Vorbild.
Die wichtigsten Elemente der buddhistischen Lehre sind einfach. Es sind die vier edlen Wahrheiten und der achtfache Pfad.
Die vier edlen Fakten (Wahrheiten):
- Alles was uns das Leben erschwert, ist irgend eine Form von Leiden. Veränderungen und Abhängigkeiten sind Leiden. Viele Elemente des Lebens, zum Beispiel durch Geburt, Tod, Arbeit, Krankheit oder Alter... sind Leiden.
- Jedes Leiden hat einen Grund. Sehr oft ist es das Festhalten an Vergänglichem (Anhaftung, Klammern) aber auch Unwissenheit, Egoismus, Abgrenzung und Furcht.
- Das Beheben der Ursachen beendet das Leiden. Hilfreich ist dabei die Erfahrung, dass es kein unabhängig existierendes "Ich" gibt.
- Befolge die 8 Praxistipps, den achtfachen Pfad, und überwinde das Leiden.
Buddhas 8 Praxistipps - Der achtfache Pfad:
- Rechtes Erkennen: Erkenne die Richtigkeit der 4 Edlen Wahrheiten und des Achtfachen Pfads an.
- Rechtes Denken: Sei ohne Hass und Habgier, sei voller Mitgefühl und Gleichmut.
- Rechtes Reden: Meide Lüge, Betrug und oberflächliches Geschwätz.
- Rechtes Handeln: Meide Töten, Stehlen und einen ausschweifenden Lebenstil.
- Rechter Lebenserwerb: Verzichte auf Berufe, die anderen Lebewesen schaden können (Drogen- oder Waffenhandel, Schlachten von Tieren)
- Rechtes Streben: Alles in Maßen. Ungezügeltes Streben fördert Sucht, Hass, Spaltung und Zorn.
- Rechte Achtsamkeit: Lebe bewusst, achte auf Dich, Deine geistige Gesundheit und Deine Umgebung.
- Rechtes Sich Versenken: Meditiere so einfach wie Buddha. Finde die Zufriedenheit in der Stille.
Jeder Mensch kann also zum Buddha werden. Das höchste Ziel ist Nirvana. Ein zeitloser Zustand von Zufriedenheit durch Erfahrung des absoluten allgegenwärtigen Bewusstseins.
Wenn Du die vier edlen Wahrheiten und den achtfachen Pfad annimmst und bestrebt bist danach zu handeln, bist Du schon WAS?
Richtig, Buddhist! Ungefähr so empfiehlt es übrigens auch das Shobogenzo, eine der höchgeschätzten historischen Zen Schriften überhaupt:
Es gibt einen einfachen Weg Buddha zu werden:
Tue nichts Schlechtes, halte nicht an Leben-und-Tod fest, habe tiefes Mitgefühl mit allem Lebenden, respektiere die über Dir und nimm Dich derer unter Dir an.
Hege gegen nichts Abscheu, lagere keine Wünsche in Deinem Herz, trage Dich nicht mit Gedanken und mache Dir keine Sorgen.
DAS nennt man einen Buddha. Suche nach nichts anderem.
(aus dem "Shobogenzo")
🙏 😎
Doch auch wenn Du nun wandelst auf Siddhartas Weg, so beachte seine ewig gültige Warnung:
"Glaubt den Schriften nicht, glaubt den Lehrern nicht, glaubt auch mir nicht.
Glaubt nur das, was Ihr selbst sorgfältig geprüft und als Euch selbst und zum Wohle dienend anerkannt habt."
(Buddha)
Zen (chinesisch Chan) ist eine buddhistische Strömung, deren Inhaltsschwerpunkte auch in anderen fernöstlichen Philosophien wie dem Advaita Vedanta oder dem Daoismus zu finden sind. Zen meint eine tiefgreifende spirituelle Erfahrung des "zeitlosen Seins".
Dieses allgegenwärtige JETZT ist so grundlegend anders, dass es nur erfahren, nicht aber beschrieben werden kann.
Für die Beschreibung der Entdeckung des "zeitlosen Seins ohne Ich" fehlen uns schlicht die Worte, weil Sprache zur Beschreibung der für uns "normalen" dualistisch wahrgenommenen Welt dualistisch aufgebaut ist. Daher arbeitet man mit indirekten Hinweisen und Gleichnissen. Man kann zwar alles in Yin und Yang unterteilen. Aber dann beginnt schon das Dilemma: Worin erscheint das alles? Wer nimmt es wahr?
Ein zentraler Aspekt im Zen ist die Aussage dass es nichts anderes als den Augenblick gibt, den gegenwärtigen Moment, das "Jetzt".
Wie so vieles ist nämlich auch Zeit nur eine Illusion. Ein menschliches Konzept, um unsere Erlebniswelt zu strukturieren. Das einzig Ewige ist der Wandel.
Bei genauer Betrachtung unseres Lebens stellt sich heraus: Alle Ereignisse der Welt können immer nur im nachhinein wahrgenommen werden. Unser "Ich Bewusstsein" rennt der Realität hinterher.
Taijiquan (Tai Chi Chuan) ist eine chinesische Kampfkunst, deren Bewegungsmuster seit vielen hundert Jahren bereits im Qigong kultiviert wurden.
Wesentliches Merkmal sind geschmeidige und mit innerer Kraft geführte Bewegungen, um die Bewegungsenergie um- oder abzuleiten. In kämpferischen Auseinandersetzungen werden die Tai Chi Prinzipien in blitzschnellen, minimalistischen Aktionen umgesetzt.
Das Geheimnis des Tai Chi liegt in der Kultivierung von "Qi". Jener unsichtbaren Energie, die den alten Meistern zufolge alles umgibt, alles durchdringt und das Leben im ganzen Universum erst ermöglicht.
Meister Shen Xijing wurde 1963 in Chenjiagou, dem Ursprungsort des Taijiquan, geboren. Er war Meisterschüler von Chen Xiaowang (Großmeister des Chen Familienstils) und bereits in Chenjiagou erster Lehrer von Jan Silberstorff, einem der heute bekannesten und sehr aktiven Taiji Meister des Chen Stils.
Shen XiJing studierte Sportwissenschaft an der Sportfachschule in TianShui. Danach reiste er über 5 Jahre lang durch China, um sich im Rahmen wissenschaftlicher Studien mit den renommiertesten Meistern der inneren Kampfkünste auszutauschen. Zudem spielte er in 26 Martial Arts Actionfilmen mit oder war an der Choreografie der Kampfszenen beteiligt.
1986 wurde er Schüler von RenFa Rong, dem langjährigen Präsidenten der Chinesischen Daoistischen Gesellschaft und begann bei ihm eine bis ins Jahr 1999 reichende daoistische Schulung.
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